„Sich selbst ab und zu rausnehmen, die Dinge neu zurechtrücken, die eigenen Bezüge und Beziehungen sortieren – einfach bewusst in sich hineinhören und wahrnehmen, was da als relevant aufsteht.“
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der HERR ist ein großer Gott.Ps 95, 2-3
Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, dem sei Ehre und ewige Macht!1. Tim 6, 15-16
In welcher Relation sehen wir uns jeweils selbst unter- und zueinander.
„Das Du im Selbst, in Gott, im Gegenüber und in der heilsamen Begegnung in Wort und Tat.“
Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der HERR.Mal 1, 6
Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.Mt 21, 28-29
Zum Schluss hängt es an der Tat.
Die vielen Worte und Absichtserklärungen nützen nichts, wenn ich nicht in die Tat komme.
Ein Brief vom 25.03.2020 ist der Anlass, mich mit dem Text aus Genesis 32, 23-33 auseinanderzusetzen. Mitten in der Corona-Krise haben mich die Zeilen erreicht und die darin transportierte Verzweiflung hat mich selbst in Verzweiflung gestürzt:
„Morgendliche Frage am Jaboksteg, Als Theologin, als Pfarrerin, als Mutter, als Mensch, stehe ich unter dem Schirm einer Frage heute Morgen am Jaboksteg. Ich habe schon, immer viel kämpfen müssen in meinem Leben. Ich musste kämpfen wie kaum andere es auf ihren Lebensweg tun müssen. Ganz häufig war ich am Jabbok Steg. … Für mich, die offene Frage ist, wie findet man den Zugang zur Quelle der Resilienz Kraft. Eine theologische Frage. …“
Was antworten, wie beistehen. Warum werde gerade ich mit diesen Fragen konfrontiert? Warum erwartet sie ausgerechnet von mir eine Antwort dazu? Traut sie mir das tatsächlich zu? – Überforderung, Ablehnung, Sprach- und Hilflosigkeit.
Haltung entsteht durch emotionale Verankerung, Verankerung des Ich im Selbst.
In Betrachtung, Wahrnehmung und Annahme des Selbst durch das Ich wird emotionale Verankerung im Selbst empfangen. Emotionale Verankerung in diesem Sinn ist ein unbedingt und absolut Empfangenes.
„ego cogito, ergo sum“ ist daher nur die halbe Wahrheit.
In der Resonanz des Ich im Selbst manifestiert sich das eigene Sein. Im Rückbezug des Ich auf das Selbst erfährt das Sein seine geschöpfliche, natürliche und erhabene Freiheit.
Heute an Epiphanias haben wir einen sehr ansprechenden Gottesdienst zum Thema Weihrauch erlebt; und das in einer Evangelischen Kirche (kleinwalsertal-evangelisch.de). Frank, der Pfarrer (frankwitzel.com) – ab 1000 Höhenmeter ist man per Du – hat uns das Thema Epiphanias und Weihrauch in seiner authentischen Art richtig gut nähergebracht. Und wir konnten es mit allen Sinnen erfahren: Weihrauch riechen, sehen und schmecken. Wir haben Weihrauch aus dem Oman, in Wasser angesetzt, getrunken. Weihrauch wurde entzündet, so dass wir ihn auch sehen und riechen konnten. Mit der Gitarre hat Frank uns mangels Orgelspieler begleitet. Das Singen, Beten und seine frei gesprochene Predigt, in der sogar ein kleiner Dialog mit der Gemeinde entstand, hat gefunkt. Frank ist einer zum Anpacken.
Nach dem anschließenden Kirchencafé haben wir uns dann auf unsere wunderschöne Winterwanderung gemacht. Der Gottesdienst hat uns noch eine Weile beschäftigt. Unterwegs haben wir dann zwei Esel vor Ihrem Stall getroffen. Das hat mich an meine Adventspredigt erinnert. Vom Panoramaweg weg, der Breitach entlang ist uns die Kutsche vom Biohof Feuerstein verkommen.
Wir sind weitergestapft und wenig später waren wir dort. Im Hofladen des Biohofs Feuerstein haben wir wunderbaren Speck, Schinken, Käse und Brot gekauft. Das gab’s dann zum Abschluss unserer kontemplativen Wanderung durch die verschneite Winterlandschaft als Abendbrot. Ein rundum gelungener Sonntag.
Wenn ihr mal dort seid, dann besucht doch einfach mal Frank im Gottesdienst oder macht mit ihm eine Wanderung mit spirituellen Impulsen (kleinwalsertal-evangelisch.de/et_veranstalter). Eine Einkauf im Hofladen vom Biohof Feuerstein lohnt ebenso.
Inzwischen hat sich die tägliche Kontemplation nach dem Grieser Weg in meinen Tagesrhythmus eingefunden.
Die Kontemplation erfahre ich als Bereicherung in meinem Dasein, als Geschenk. Dafür bin ich sehr dankbar.
Für mich war der Einstieg über den Online-Kurs mit wöchentlichem Austausch bzw. Anleitung per E-Mail und/oder Telefon durch eine Begleiterin von Kontemplation in Aktion sehr hilfreich.
Durch die Möglichkeit für mich zu sein und trotzdem Anleitung wie auch Austausch aus Fleisch und Blut zu haben, war meine Schwellenangst auf ein Minimum reduziert.