Winterwanderung 2019

Heute an Epiphanias haben wir einen sehr ansprechenden Gottesdienst zum Thema Weihrauch erlebt; und das in einer Evangelischen Kirche (kleinwalsertal-evangelisch.de). Frank, der Pfarrer
(frankwitzel.com) – ab 1000 Höhenmeter ist man per Du – hat uns das Thema Epiphanias und Weihrauch in seiner authentischen Art richtig gut nähergebracht. Und wir konnten es mit allen Sinnen erfahren: Weihrauch riechen, sehen und schmecken. Wir haben Weihrauch aus dem Oman, in Wasser angesetzt, getrunken. Weihrauch wurde entzündet, so dass wir ihn auch sehen und riechen konnten. Mit der Gitarre hat Frank uns mangels Orgelspieler begleitet. Das Singen, Beten und seine frei gesprochene Predigt, in der sogar ein kleiner Dialog mit der Gemeinde entstand, hat gefunkt. Frank ist einer zum Anpacken.

Nach dem anschließenden Kirchencafé haben wir uns dann auf unsere wunderschöne Winterwanderung gemacht. Der Gottesdienst hat uns noch eine Weile beschäftigt. Unterwegs haben wir dann zwei Esel vor Ihrem Stall getroffen. Das hat mich an meine
Adventspredigt erinnert. Vom Panoramaweg weg, der Breitach entlang ist uns die Kutsche vom Biohof Feuerstein verkommen.

Winterwanderung 2019-037
Winterwanderung 2019-037 Esel am Wegrand

Wir sind weitergestapft und wenig später waren wir dort. Im Hofladen des Biohofs Feuerstein haben wir wunderbaren Speck, Schinken, Käse und Brot gekauft. Das gab’s dann zum Abschluss unserer kontemplativen Wanderung durch die verschneite Winterlandschaft als Abendbrot. Ein rundum gelungener Sonntag.

Winterwanderung 2019-041
Winterwanderung 2019-041

Wenn ihr mal dort seid, dann besucht doch einfach mal Frank im Gottesdienst oder macht mit ihm eine Wanderung mit spirituellen Impulsen (kleinwalsertal-evangelisch.de/et_veranstalter). Eine Einkauf im Hofladen vom Biohof Feuerstein lohnt ebenso.

Winterwanderung 2019-146
Winterwanderung 2019-146

Weihnachten 2018


Ich wünsche allen ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest!

Das Wichtigste was wir haben sind unsere Beziehungen und gleichzeitig ist
nichts so anfällig und verletzlich wie eben diese Beziehungen.
Wir, jede und jeder Einzelne ist damit auf das Tiefste verletzbar, aber auch
im positiven Sinne be- und anrührbar.

Das Kind in der Krippe mahnt uns jedes Jahr aufs Neue, achtsam mit uns
selbst, unseren Lieben und unserem Nächsten umzugehen.

Es scheint aus der Mode gekommen zu sein, den Umgang miteinander zu
pflegen und auf diesen zu achten. Aber genau darin liegt für mich
inzwischen der Schlüssel eines gelingenden Lebens und das unserer Kinder.

Hartmut Rosa spricht hier in Abgrenzung zur allseits gepflegten Mentalität des Ego, mehr, höher, weiter und schneller von Resonanz.
Das In-der-Welt-sein kann als sozial angewiesenes Wesen letzlich nur über unsere Beziehungen gelingen. So inzwischen meine Überzeugung.

Gleichzeitig soll oder kann das eine kleine Weihnachtsbotschaft für alle
sein.

Gott ist Mensch geworden und als Kind zu uns gekommen. Nehmen wir
dies als Anregung, um bewusst auf die Art unseres Menschseins zu achten.

Wenn es uns gelingt in uns hineinzuhören und soetwas wie eine innere
positive Resonanz zu verspühren, und wenn es uns gelingt in der Beziehung mit der oder dem Nächsten soetwas wie eine wohltuende Resonanz zu
erzeugen und zu empfangen, dann ist viel, ja sehr viel von der Botschaft des Kindes in der Krippe bei uns angekommen und weitergegeben.

Kontemplation – eine erste Begegnung

Vor eineinhalb Jahren habe ich bei der Initiative Kontemplation in Aktion einen Online-Kurs Kontemplation absolviert.

Inzwischen hat sich die tägliche Kontemplation nach dem Grieser Weg in meinen Tagesrhythmus eingefunden.
Die Kontemplation erfahre ich als Bereicherung in meinem Dasein, als Geschenk. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wer einen Kreis vor Ort sucht, findet auf der Internetseite von Kontemplation in Aktion auch Kontaktadressen zu Meditationsgruppen, Angebote kontemplativer Exerzitien und Angebote regionaler Gruppen.

Für mich war der Einstieg über den Online-Kurs mit wöchentlichem Austausch bzw. Anleitung per E-Mail und/oder Telefon durch eine Begleiterin von Kontemplation in Aktion sehr hilfreich.
Durch die Möglichkeit für mich zu sein und trotzdem Anleitung wie auch Austausch aus Fleisch und Blut zu haben, war meine Schwellenangst auf ein Minimum reduziert.

1. Advent 2018 – Predigt zu Matthäus 21, 1-9

„Endlich werden die Heilsversprechen wahr.
Endlich einer, der alle Probleme dieser Erde im Handstreich lösen wird. Ein Held, wie aus dem Film geschnitten. Ein Supermann!

A star is born!“

1. Advent 2018 – Predigt zu Matthäus 21, 1-9 weiterlesen

Flaschenpost – Impuls zu 1. Mose 4, 9 – Wer ist mein Bruder?

Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel?
Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

1. Mose 4,9

Flaschenpost

Auf einem der Fischzüge mit ihrem EU-Supertrawler vor der Westküste Afrikas im Jahr 2020 war es wieder soweit: das berstend volle Schleppnetz wurde eingeholt. Gerade noch rechtzeitig konnte Pablo die zwischen all den Fischen auf dem Fließband liegende Flasche herausangeln. Schnell war klar: die Flasche war verschlossen und ein Zettel lag darin.  Er nahm die Flasche zu sich und brachte sie nach Schichtende zum Kapitän. Dieser öffnete die Flaschenpost und holte den Zettel heraus. Darauf stand:
„Seit Jahrhunderten fangen wir an unseren Küsten Fisch. Nun sind die Meere leer. Seit Jahrhunderten wohnen wir hier an der Küste. Nun versinken unsere Häuser im nassen Sand.“

Im Sommerurlaub 2024 fand Lea beim spielen am Strand von Italien eine Flaschenpost und brachte den Fund freudestrahlend ihrer Mutter.  Erwartungsvoll öffneten sie zusammen die Post und die Mutter las vor:
„Mit unserem Flüchtlingsboot durften wir in Europa nicht anlanden. In Seenot gekommen, wurden wir von der libyschen Marine gerettet und zurück nach Afrika gebracht.“

Auf meiner lang ersehnten Wüstentour im Jahr 2026 sah ich im heißen Wüstensand eine Flasche glitzern. Wie ein Brennglas hat sie mich geblendet.  Darum habe ich sie aufgehoben und war erstaunt darin einen Zettel zu finden. Neugierig habe ich diesen herausgeholt und gelesen:
„Mein Meer war leer,
mein Strand versunken,
Europa abgeriegelt,
die Wüste zu trocken.“

© aponto / 28.07.2018

Gebetsvorschlag zum Psalmgebet 69

Psalm 69 – Sei mir nahe, denn mir ist angst

Gott, hilf mir!
Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.

Ich versinke in tiefem Schlamm,
wo kein Grund ist;

ich bin in tiefe Wasser geraten,
und die Flut will mich ersäufen.

Ich habe mich müde geschrien,
mein Hals ist heiser.

Meine Augen sind trübe geworden,
weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.

Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade;
Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Errette mich aus dem Schlamm,
dass ich nicht versinke,

dass ich errettet werde vor denen, die mich hassen,
und aus den tiefen Wassern;


dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge
und das Loch des Brunnens sich nicht über mir schließe.

Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich;
wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit

und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte,
denn mir ist angst; erhöre mich eilends.

Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie,
Gott, deine Hilfe schütze mich!

(Psalm 69,2-4.14-19a.30b)

Ehr sei dem Vater …

Gott – wo bist du?

Vater im Himmel – wo tröstest du?
Sohn Gottes – wo errettest du?
Heiliger Geist – wo bist du?

Gott – wo bist du?

Belebe uns neu – Heiliger Geist!
Sei mitten unter uns – Sohn Gottes!
Erbarme dich unser – Vater im Himmel!


Gott – da bist du!

Heiliger Geist – in uns.
Sohn Gottes – unter uns.
Vater im Himmel – mit uns.


Gott – sprich du jetzt zu uns!

In der Stille beten wir weiter und bringen vor Gott, was uns bewegt:

HERR, du hörst und erhörst Gebet.
Amen

Stille

Belebter Marktplatz – Wochenmarkt.
Pulsierendes Leben der Kleinstadt des Südens.
Hupende Autos, flinke Vespas, eifrige Händler:
„Frischer Fisch!“ – „Knackiges Gemüse!“ – „Duftende Gewürze!“

Schöne Frauen, stolze Männer, tobende Kinder,
schmunzelnde Alte auf Bänken,
Boul spielende Männer unter schattigen Bäumen –
unbekümmertes, farbenprächtiges Leben des Südens.

Ich trete heraus – hinein in die Frische der Kirche am Platz,
suche meinen Platz in der Bank.
Erfüllt vom flimmernden Leben schließe ich meine Augen.
Du und ich – Stille.

© aponto / 28.07.2018