(Da erschien ihm der Herr und sprach: ..) Bleibe als Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; .. 1. Mose 26, 3
.. führt euer Leben in Gottesfurcht, solange ihr hier in der Fremde weilt; 1. Petrus 1, 17
Was mich immer wieder ein wenig ärgert, ist, wenn die Tageslosung und/ oder der Lehrtext unnötig verkürzt werden.
Oft fehlt mir dadurch das Warum, die Begründung für eine dort getroffene Feststellung.
In der Losung ist die Begründung: der Segen besteht darin, dass das Land in der Fremde für Isaak, Rebekka und die nachfolgenden Generationen zum Eigentum werden soll.
Im Lehrtext ist die Begründung, dass der von ihnen angerufene Gott richtet ohne Ansehen der Person. Dass es also unerheblich ist, wer und wo sie sind.
Entscheidend ist, ob sie am Glauben bleiben und diesen ungeheuchelt und warhaftig in der Nächstenliebe leben.
Wie hängen wir doch am Status. Und das war damals kein deut besser.
Alles was uns in der Werbung suggeriert wird, ist darauf aus, uns vorzumachen, dass wir seien, was wir haben.
Offensichtlich sind wir dafür empfänglich. Wir wollen etwas sein, etwas vor den anderen gelten und verlegen uns dagegen gerne auf das darstellen von Äußerlichkeiten.
Dabei geht es doch in erster Linie darum, ob wir mit unserem Ich bei uns sind und in diesem Bei-uns-selbst-sein, in guter, heilsamer Beziehung zu unseren Nächsten stehen können. Und damit mit Gott.
Aus persönlicher Erfahrung heraus, kann ich das für mich als das essentielle am Wirken Jesu erkennen.
Jesus ist den Menschen nach meiner Wahrnehmung, authentisch, offen, vorbehaltlos, klar, liebend, kurz mit seinem ganzen Sein begegnet.
Und daraus sind unvorstellbare Wunder, wundersame Heilungen, heilsame Begegnungen und Berührungen, inspirierte Erweckungen hervorgegangen.
Immer am Gegenüber! Und immer in der resonanten Beziehung zwischen dem Ich und dem DU.
Zum Schluss hat nicht gezählt, wieviel Jesus angehäuft, Besitz hatte, wieviel Anhänger er hatte, welche Schriften er verfasst hatte (nämlich keine).
Geblieben sind seine Begegnungen ohne Ansehen der Person und die aus diesen oftmals nur punktuellen Beziehungen entstandenen Heilungen und Erweckungen.
Geblieben sind uns seine diesbezüglichen Unterweisungen und Anleitungen für ein gelingendes Leben.
Geblieben sind seine Verheißungen und sein inspirierender Geist.
An uns ist es in diesem allem wahrhaftig und offenbar zu werden:
hoffnungsfrohe Verheißung
zusprechende Botschaft
sagendes Wort
inspirierender Geist
resonante Beziehung
heilsame Begegnung
– kurz Evangelium.